Selbststärkung auch durch Achtsamkeit
25.05.2024 17:15

Selbststärkung auch durch Achtsamkeit
Ich kann selbst etwas tun, um meine seelische Stabilität zu
erhöhen. Es ist meist ein Bündel von Ursachen, das uns ein
Gefühl von Ohnmacht und Hilfsbedürftigkeit verleiht.
Besonders in einer Akutstation können wir uns ausgeliefert
fühlen. Alles in allem können wir versuchen, möglichst gut
für uns zu sorgen. Das können Kleinigkeiten sein, z, B.
Essenswünsche so oft zu äußern, bis sie umgesetzt werden.
Hilfreich ist es, sich vor jeder Visite Stichpunkte zu machen
und darauf zu beharren, dass alles vorgetragen werden
kann. Beharrlichkeit ist gerade in der Psychiatrie
notwendig. Gut, wenn man die Kraft dazu aufbringen kann
oder jemanden findet, der einen ermutigt. Häufig werden
Wünsche anfangs als Fantasien abgetan, genau wie
ernsthafte körperliche Beschwerden.
Ich habe gemerkt, dass ich Blockaden habe, gut für mich zu
sorgen, gut auf mich aufzupassen, Mitgefühl mit mir zu
haben, freundlich zu mir zu sein.
Ich bin schnell entmutigt, traue mir weniger zu, als ich
kann, oder lasse mich leicht von meinem Umfeld
entmutigen. Vieles davon habe ich mir in meinem
familiären Umfeld abgeschaut oder es ist mir angewöhnt
worden. Seit mir diese Schwäche bewusst ist, hilft es mir,
mich immer wieder selbst zu ermuntern, mir z. B. selbst
laut zu sagen: „ich schaffe das“.
Unser Gehirn merkt sich besonders gut Negatives. Deshalb
gibt es eine Menge Tipps, positive Eindrücke bewusster
Wahrzunehmen und sich länger zu merken, z. B. die
„Dankbarkeits Tagebücher“. Besonders gut finde ich, mich
am Ende des Tages daran zu erinnern, zu welchen positiven
Erlebnissen ich aktiv beigetragen habe.
Die Positive Psychologie beschäftigt sich mit solchen
Phänomenen.
Auch eine ausgewogene Ernährung kann sich angeblich
gut auf unsere Stimmung und auf unser Verhalten
auswirken.
Genügend Eiweiß in der Nahrung soll uns verträglicher
machen.
Unsere Muskeln können bei regelmäßiger mittlerer
Belastung 400 Botenstoffe ausschütten . Täglich 20 bis 30
Minuten leicht anstrengender Bewegung verbessern die
allgemeine Leistungsfähigkeit, die des Gehirns und damit
unsere Belastbarkeit. Um motiviert zu bleiben hilft es, auf
seinen Körper zu hören und sich für kleine Erfolge zu
loben, auch wenn wir die einzigen sind, die diese
Fortschritte bemerken. Wir sollten immer von unserem
eigenen Leistungsvermögen ausgehen und uns erreichbare
Ziele setzen. Das Einüben von neuen Gewohnheiten klappt
besser, wenn wir das Neue mit möglichst angenehmen
Gefühlen verbinden können.
Beharrlichkeit und Geduld können den Stress bei
erwünschten Verhaltensumstellungen verringern.
Dr. Ute Schäpe

Informationen zu diesem Artikel
  • Erstellt von: Ute Schaepe
    Kategorie: Allgemein
    25.05.2024 17:15:00 Uhr

    zuletzt bearbeitet: 25.05.2024 17:22
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